Autarkes dynamisches Fahrgastinformationssystem DyFIS®
DyFIS® Application Server (= Zentrales DFI-Hintergrundsystem)
Traditionell übernehmen rechnergestützte Betriebsleitsysteme (ITCS) oder Zuglenkrechner die komplexen Berechnungen, die notwendig sind, um die tatsächliche Abfahrtszeit eines Fahrzeugs von einer Haltestelle vorauszusagen, während das „dynamische Fahrgastinformationssystem“ die Darstellung dieser Daten auf den stationären Anzeigern organisiert.
Lumino DyFIS® führt diese Funktionen eigenständig aus und übernimmt zu diesem Zweck aktuelle Fahrplan- und Fahrzeugpositionsdaten von unterschiedlichen Quellen. Für Fahrplandaten ist die Ankopplung an Systeme verschiedener Hersteller verfügbar. Die Positionsdaten von schienengebundenen Fahrzeugen und Bussen können aus Zuglenkrechnern und Betriebsleitsystemen verschiedener Hersteller übernommen oder über eine eigene Sensorik erfasst werden. Hierbei ist sowohl die Installation dezidierter Sensoren als auch die rückwirkungsfreie Ankopplung an vorhandene Sensoren oder Datenkonzentratoren der verschiedensten Hersteller möglich. Auch die Funksignale zur Lichtsignal-Beeinflussung können aufgenommen und zur Fahrzeugpositionserfassung verwendet werden. Falls die Sensoren neben der Erfassung des belegten Streckenabschnitts auch die Bestimmung von Geodaten (GPS-Koordinaten) erlaubt, können diese ebenfalls erfasst und zur Verfolgung des Fahrzeugs verwendet werden. Hierdurch sind zusätzlich zur Steuerung der DFI-Anzeiger auch klassische ITCS-Funktionen wie die Darstellung dynamischer Grafiken zur Fahrzeugverfolgung in besonders hoher Qualität auf DyFIS®-Bedienplätzen möglich.
Die aktuellen Positionsdaten verwendet der DyFIS® Server um eine Vorausberechnung der Fahrzeugbewegungen durchzuführen. Er entscheidet selbsttätig anhand einer intelligenten und flexibel vorgebbaren Strategie, welche Informationen wann und wie auf welchen Anzeigern dargestellt werden.
Der DyFIS®-Server kommuniziert über ein TCP/IP-Netzwerk mit DFI-Bereichsrechnern, DyFIS®-Haltestellenrechnern, DyFIS®-Bedienplätzen, Fahrzeugspositions-Erfassungseinheiten, Anzeige- und Ansagegeräten sowie Fremdrechnern wie Fahrplan-Verwaltungs- und Betriebsleit-Systemen (RBL/ ITCS) sowie Datendrehscheiben (DDS).
Mit Hilfe des DyFIS®-Bedienplatz kann der Disponent die dynamischen Fahrgastinformations-Anlagen überwachen und steuern. Der Bedienplatz ist übersichtlich und verständlich aufgebaut, was eine sehr intuitive, einfache und vor allem schnelle Bedienung erlaubt. Er zeigt die aktuellen Fahrzeugpositionen und Anzeigeinhalte und ermöglicht komfortabel die Eingabe und den Abruf von Sondertexten. Dispositive Eingriffe zur Definition von Sonderfahrten und Fahrtausfällen sind jederzeit möglich.
Über ein TCP/IP-Netzwerk können mehrere DyFIS® Bedienplätze mit einem DyFIS®-Server verbunden werden. Der Bedienplatz stellt auf mehreren Bildschirmen in realitätsnahen Grafiken die aktuellen Fahrzeugpositionen sowie die Display-Inhalte der vom DyFIS®-Server betreuten Anzeiger dar und ermöglicht auf diese Weise ein übersichtliches Monitoring.
Für den Schienenverkehr ist meist eine klassische Darstellung der Fahrtstrecken als schematisches Gleisbild erwünscht. Sofern die Sensorik den DyFIS®-Server mit den Geodaten (GPS-Koordinaten) der Fahrzeuge versorgen kann, präsentiert der Bedienplatz alternativ auch ein maßstabsgetreues Kartenbild, das sich in unterschiedlichen Zoomstufen anzeigen lässt. Besonders für den Omnibusbetrieb stellt die Kartendarstellung eine willkommene Erweiterung dar.
In jeder dieser Darstellungen kann entweder manuell ein anzuzeigender Bereich gewählt oder die Verfolgung eines bestimmten Fahrzeugs angefordert werden.
Eine größtmögliche Übersicht bei der Navigation bietet die „Perlschnur“, die ausschließlich die Haltestellen der einzelnen Linien oder Strecken und die verkehrenden Fahrzeuge darstellt.
In jeder Visualisierungsart zeigt das Bild neben den Fahrzeugen (mit Kennung und Verspätungslage) – je nach Zoomstufe – die einzelnen Haltestellen und die einzelnen Anzeigegeräte (bei Fehlerbedingung farblich hervorgehoben).
Ein Click auf eines der Objekte aktiviert auf intuitive Weise spezifische Überwachungs- und Steuerfunktionen.
In entsprechenden Bedienfenstern können die Betriebszustände aller Systemkomponenten überwacht werden. Berechtigte Benutzer können Sondertexte aufschalten, Fahrplanänderungen und Systemkonfigurationen durchführen sowie Lautsprecherdurchsagen vornehmen.
Die Bedienoberfläche wird projektspezifisch den Anforderungen des Verkehrsbetriebs entsprechend eingerichtet. Der DyFIS® Bedienplatz kann mit diversen verfügbaren Optionen – wie beispielsweise der Darstellung einer maßstabsgetreuen Landkarte oder Sprachübertragung durch das TCP/IP Netz – ausgestattet werden.
Alle bedienerlos arbeitenden DyFIS®-Komponenten stellen zu Kontrollzwecken eine optional aktivierbare grafische Oberfläche zur Verfügung. Sowohl diese als auch der DyFIS®-Bedienplatz kann anstelle der lokalen Bedienung oder auch zur Unterstützung des Anwenders ferngesteuert werden. Hierzu ist es möglich, das ohnehin vorhandene TCP/IP-Netzwerk zu verwenden. Alternativ kann auch eine DSL-Schnittstelle für diesen Zweck installiert werden.
Die Fernsteuerung ermöglicht einerseits durch die Bedienung der grafischen Oberfläche direkte Kontrolle und Eingriffe in die Konfiguration der Geräte, andererseits können die von allen Komponenten geführten Betriebsstatistiken übertragen werden, um die beim Wartungspersonal installierten Analyseprogramme auszuwerten.
Entsprechend geschultes Personal des Verkehrsbetriebs kann die Fernwartung durchführen. Wenn der Verkehrsbetrieb eine durch VPN und Firewall gesicherte Verbindung durch das Internet oder DSL zum Hersteller freischaltet, können Wartungsaufgaben auch durch Lumino Mitarbeiter remote durchgeführt werden.
Das DyFIS®-System setzt auf einer Datenbankstruktur auf, die sowohl Konfigurationsinformationen als auch Bewegungsdaten hält. Zusätzlich werden hier Fehlermeldungen und andere Systemzustände zu Analysezwecken gespeichert.
Die Datenbank-Komponente des DyFIS® Application-Servers organisiert die langfristige Speicherung der unterschiedlichen Informationen, die zum Betrieb und zur Wartung der DyFIS®-Anlage notwendig sind. Unter anderem sind hier Streckenpläne abgespeichert und Fahrpläne hinterlegt.
Während des Betriebs ist ein zentraler Zugriff auf die Positionsdaten der Fahrzeuge und Vorgaben für die Datenversorgung der Anzeige- und Ansagegeräte möglich. Auf Wunsch wird ein Teil dieser Bewegungsdaten langfristig archiviert. Mit Hilfe entsprechender Software-Tools kann dieses Logbuch verwendet werden, um eine vergangene Situation zu Wartungszwecken nachzuvollziehen.
Die Positionen der Fahrzeuge auf den betreuten Strecken werden permanent überwacht und zur Berechnung der aktuellen Ankunfts- und Abfahrtszeiten sowie darzustellenden Anzeigentexte herangezogen. DyFIS® ist in der Lage, Fahrzeugpositionsdaten über eine große Vielfalt an Datenquellen zu beschaffen. Die Ortung von Bussen und Bahnen kann aus Betriebsleitsystemen und Zuglenkrechnern verschiedener Hersteller wie beispielsweise Siemens (VICOS), Bombardier (MCDS) und T-Systems (ABF) übernommen oder über eine eigene Sensorik erfasst werden. Hierbei ist sowohl die Installation dezidierter Sensoren als auch die rückwirkungsfreie Ankopplung an vorhandene Sensorik (Strecken-Baken, Koppelspule) oder Datenkonzentratoren der verschiedensten Hersteller möglich.
Auch die Funksignale zur Lichtsignalbeeinflussung (LSA/ LZA) können aufgenommen und zur Fahrzeugortung verwendet werden. Falls die Sensoren neben der Erfassung des belegten Streckenabschnitts auch die Bestimmung von Geodaten (GPS-Koordinaten) erlauben, können diese ebenfalls erfasst und zur Verfolgung des Fahrzeugs verwendet werden.
Das DyFIS®-System übernimmt aktuelle Fahrpläne von Fremdrechnern wie Fahrplan- Verwaltungs- und Betriebsleitsystemen. Alternativ oder gleichzeitig stehen auch systemeigene Bedienfunktionen zur Eingabe von Plandaten zur Verfügung.
Zu den für den Betrieb des DFI-Systems notwendigen Plandaten gehören neben Strecken- und Fahrplan die komplexen Anzeigestrategien, die die Art und das Aussehen der darzustellenden Texte und Zeichen auf den verschiedenen Anzeigeflächen der betreuten DFI-Anzeiger bestimmen.
Für die akustische Fahrgastinformation sind zusätzlich hinterlegte Texte und phonetische Aussprachevorgaben für die „Text-to-Speech“ - Funktion notwendig. Diese Plandaten werden teilweise bei der Systemdefinition mithilfe DyFIS®-spezifischer Tools eingestellt.
Auf Wunsch werden Fahrplandaten automatisch von verschiedenen Fremdsystemen wie z.B. Menz-Diva, Hacon-Hafas, EFA-Datenserver, VICOS-LIO oder VDV-452(V5.0), VDV-453(REF-DFI) bzw. VDV-454(REF-AUS) und über unterschiedliche Übertragungsstrecken upgedatet. Natürlich steht optional auch ein eigenständiger Fahrplaneditor zur Verfügung.